8
Deutschland.
Seite gegen D. gekehrt ist. Nach Deutschland hin verflacht das Gebirge
sich allmählich; nach Italien zu fällt es steiler ab. Die Alpen werden ein-
geteilt in: 1) Die Westalpen erstrecken sich vom Mittelmeere bis zum
Passe des Großen St. Bernhard; in ihrem nördlichsten Teile liegt
der 4800 m hohe Montblanc smongblang, d. i. weißer Berg], der höchste
Berg Europas. 2) Die Mittelalpen bildenden Kern des Alpengebiets
und streichen in vielen Bergketten vom Passe des Gr. St. Bernhard bis
zum B r e n n e r p a s s e. Hier und da ragen mächtige Berge mit ewig be-
schneiten, zackigen Gipfeln, wie der Monte Rose [b. i. roter Berg]
(4600 in). 3) Die Ostalpen ziehen vom Brennerpasse gegen O. und
spalten sich in zwei Flügel. Der nördliche Flügel streicht bis gegen die
Donau, der südliche zieht bis zum Adriatischen Meere. Das Gebirge nimmt
nach und nach an Breite zu, dagegen an Höhe ab; denn der höchste Berg,
der G r o ß g l o ck n e r , hat nur 3800 m Höhe.
Die Alpen sind überall von tiefen Thälern durchschnitten. Wo zwei
solcher Thäler gegen eine Gebirgskette treten, da haben sich Einsenkungen
gebildet, welche Pässe heißen. Uber diese Pässe ziehen die Gebirgs-
straßen, deren steilste man nur mit Saumtieren übersteigt. Über die
niedrigsten Pässe sind 4 Eisenbahnen geführt; diese sind: l) die Mont-
C e n i s - E i s e n b a h n von Grenoble [grenöb'l] in Frankreich nach Turin
in Italien, 2) die St. Gotthard-Eisenbahn zwischen Zürich in der
Schweiz und Mailand in Italien, 3) die Brenner-Eisenbah n zwischen
München in Deutschland und Verona in Italien, 4) die Semmering-
Eisenbahn zwischen Wien und Trieft in Österreich.
Die Alpen sind wegen des ewigen Schnees aus ihren Gipfeln sehr
reich bewässert. Daher brechen aus ihren Thälern breite Ströme heraus:
im W. die Rhone, im S. die Etsch, im O. die Save und die Drau,
im N. der Inn und der Rhein. Einen schönen Schmuck der Alpen
bilden zahlreiche Seeen mit klarem Wasser. Am Nordfuße liegen: der sichel-
förmige Genfersee, der Zürichersee und der Bodeusee; am Südfuße:
der dreizipfelige Comersee und der dreieckige Gardasee. Brausend
und schlammig stürzen zu diesen Seeen die Alpenflüsse, die hoch oben in
den Gebirgsthälern quellen; der mitgeführte Schutt lagert sich dann in
den Seeen ab und mit klarem Waffer setzen die Ströme ihren Weg zum
Tieflande fort.
Unter den Beschäftigungen der Alpenbewohner steht die Vieh-
zucht obenan. Daneben bietet der Wald vielfachen Erwerb. Der Gebirgs-
bewobner schafft darin als Holzfäller oder Flößer, oder verarbeitet das Holz
zu zierlichen Schnitzereien und Musikinstrumenten (Geigen). Er bricht Mar-
mor und gewinnt in den östlichen Alpen Salz, Eisen, Blei und Oueck-
filber. Die A l P e n st ä d t e sind durchweg nicht sehr volkreich.
8. D i e L a n d s ch a f t e n des oberen und mittleren Rheins.
Sie umfassen das Gebiet des Hochrheins, die Oberrheinische Tief-
ebene und ihre Grenzgebirge, und das Rheinische Schiefergebirge.
271 \. Per l)ochrhcin. Der Rhein entspringt mitten im innersten
Alpenlande, in der Nähe des St. Gotthardpasses. In schnellem Laus strömt
er zum Bodensee. Klar tritt der Fluß aus dem See wieder aus, bildet
durch seinen Sturz über eine Felsenstuse den malerischen Rheinfall bei
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Extrahierte Personennamen: Bernhard Bernhard
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Italien Berg_Europas Donau Adriatischen_Meere Grenoble Frankreich Turin Italien Schweiz Mailand Italien Deutschland Verona Italien Wien Rhein Nordfuße Südfuße Rheins Rheinische_Schiefergebirge Gotthardpasses
16 «Österreich-Ungarn. — Die Schweiz.
77] 3. Pas Karpatenlanb wird gebildet von den Karpaten und dem
von diesem Gebirge eingeschlossenen Tieflande.
a. Die Karpaten bilden einen 1600 km langen Gebirgsbogen, der
nach der Donau hin offen ist. Das Gebirge ist rauh und unwirtlich, strich-
weise kahl, in der Mitte dichtbewaldet. Es besitzt Reichtum an edlen Erzen
(Gold) und wird am Nordsuße von einem mächtigen Steinsalzlager be-
gleitet. Dieses wird in Wieliczka (wjelüschka) ausgebeutet
1). Das Ungarische Tiefland bildet den Boden des Karpatenkessels.
Sein Hauptfluß ist die Donau. Diese tritt bei Preßburg, der alten
Krönnngsstadt der Ungarn, aus Österreich uach Ungarn, bildet bei Waitzen
ein Knie, fließt nach S., bis sie wieder östliche Richtung annimmt. Links
fließt ihr zu die vielgewnndene, fischreiche Theiß, r. die Alpenflüsse Dran
und S a v e. Die Donan wird dann im N. von den Karpaten und auch
im S. von Gebirgen eingeengt. Sie durchbricht diese Enge, wobei sie die
gefahrvollen Stromschnellen des Eisernen Thor es bildet und tritt
dann in das Walachische Tiefland. Die ungarische Ebene ist im W. meist
Ackerland, im O. meist Weidegrund. In den Ackerbaugegenden erbaut man
besonders Weizen und Mais; die Weiden (Pußten genannt) nähren große
Herden halbwilder Schweine, Pferde und Rinder. Wegen des Vorherrschens
der Viehzucht giebt es in Ungarn nur wenig Städte, dafür Riefendörfer,
z. B. Debre cz i n [debrezin| mit 60 T. E. Hauptstadt ist Budapest; das
befestigte Bnda (deutsch--Ofen) liegt am rechten, hochgelegenen Donauufer,
gegenüber in weiter Ebene Pest, der Hauptsitz des ungarischen Handels
(„Ungarisch-Leipzig"). Ofen hat meist deutsche, Pest ungarische Bevöl-
kernng (59v).
78] Klima und Erzeugnisse. Ungarn und das Küstenland am Adria-
tischen Meere haben heiße, trockene Sommer, während die Alpenländer ge-
mäßigte, häufig nasse Witterung haben. Deshalb gedeiht in Ungarn Mais,
Tabak und Wein und im Küstenlande reist sogar die Olive; Böhmen und
Mähren aber sind neben Ungarn die wichtigsten Getreideländer des Reiches.
79] Bevölkerung. In den Bergländern sitzen Deutsche (10 Mill.),
Rom aiten (Z Mill.) und Slawen (18 Mill.); das Flachland ander
mittleren Donan ist von 6 Mill. Ungarn bewohnt. Dieses Bölkerge-
misch ist die Ursache, daß die 16 „Kronländer" des Kaisertums das „ö st er-
reich i s ch e" und das „ungarische Staatsgebiet" bilden.
4. Die Schweiz.
80] Lage nach der Karte. Die Schweiz ist eine Republik (d. i. ein
Freistaat).
81] Bodenform und Bewässerung. Im S. ragen die Hochketten der
Mittelalpen; an diese legt sich im Nw. die Schweizer Hochebene an und
reicht bis zum Schweizer Jura.
82] \. Das Alpcnland begreift mittleres Hochgebirge und die Voralpen
zwischen dem Genfer- und Bodensee. Hier quellen die Hauptwasseradern
der Schweiz: die obere Rhone und der obere R h e i n mit seinen Neben-
flüssen; durch den Inn gehört das Land auch zum Donaugebiet und durch
den T e s s i n zum Stromgebiet des Po. In den Flußthäleru wird Acker-
bau getrieben, auf den Bergwiesen Viehzucht (Käse!).
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Belgien. — Niederlande.
17
83] 2. Die Schweizer Hochebene lehnt sich in Form eines 230 km
langen Halbmondes an den Nordwestfuß der Alpen. Im Sw. wird sie
vom Gen ferse e, im No. vom Bodensee begrenzt. Sie wird von Alpen-
slüssen bewässert, deren größter die Aar (Nebenflüsse ?) ist. Wegen der
genügenden Bewässerung ist die Ebene fruchtbar und liefert Getreide, doch
nicht genng für des Landes Bedarf. In ihr liegen die größten Städte
der Schweiz: Bern (?), der Sitz des Bundesrates, Luzern am Vierwald-
stättersee und Zürich (?), der Hauptplatz für den Handel nach Italien (150).
84] f>. Das 3uralan6 ist der nordwestliche Bergwall der Schweizer
Hochebene; es ist ein wasserarmes Bergland, dem Ackerban nicht günstig,
aber belebt von regem Gewerbfleiß. Man fertigt Seiden- und Baumwoll-
waren und Uhren, die von Genf (80) in den Handel kommen. An der
Nordostecke des Iura liegt die alte Handelsstadt Basel (90).
85] Klima. In den Alpen verursacht der Wechsel zwischen tiefen Thälern
und Hochgebirgsketten ein sehr ungleiches Klima: in dem tiefen Rhonethale
z. B, beginnt der Frühling bereits im Februar; dagegen hüllt die Hoch-
thäler des Rheins und Inns noch im Mai eine dichte Schneedecke ein.
86] Bevölkerung. Die Bevölkerung besteht zu 3/4 aus Deutschen,
einem fleißigen, sparsamen, gottessürchtigen Menschenschlage; im Rhonethale
und westlich der Saaue sitzen Franzosen, im Tessinthale Italiener.
5. Das Königreich Belgien.
87] Lage nach der Karte.
88] Bodenform und Bewässerung. Belgien besteht ans einem- süd-
östlichen Berglande und einer nordwestlichen Ebene.
89] \. Das Bergland wird gebildet von den niederen Höhen der Ar-
dennen, welche von der Maas durchflössen werden. In dem metall-
und kohleureichen Hügellande liegt Lüttich ('?), mit großartigen Fabriken
für Stahlwaren
90] 2. Die Ebene beginnt östlich der Schelde und zieht bis zur Nordsee.
Sie ist fruchtbar und daher Sitz sorgsam betriebenen Ackerbaus. In ihr
liegt die Hptst. Brüssel, einer der wichtigsten Knotenpunkte im belgischen
Eisenbahnnetz (500). An der unteren Schelde blüht die Handelsstadt A n t -
wer Pen, wo alte Prachtgebüude (Rathaus) von dem einstigen Glänze
zeugen (240v Flußaufwärts liegt die lebhafte Fabrikstadt Gent (150) und
nach dem Meere hin Brügge, im 15. Jahrh. eine der ersten Handels-
städte der Welt, jetzt aber durch Verlaudung des Hafens herabgekommen.
91] Klima. Belgien hat das Klima der deutschen Nordseeküste (§ 31).
92] Bevölkerung. Die Belgier sind ein Mischvolk: teils Wallonen
(%), die von den Franzosen abstammen, teils Flamländer (4/7), die
dem germanischen Stamme entsprossen sind. In ihrem Wesen ist die Be-
Möglichkeit der Franzosen mit deutschem Ernst gepaart. Die Sprache ist
meist die französische, die herrschende Kirche die katholische.
6. Das Königreich der Niederlande.
93] Lage nach der Karte.
94] Bodenform und Bewässerung. Man unterscheidet das Binnen«
land und das Küstenland.
Hummel, Anfangsgründe der Erdkunde. A. 3. Aufl. 2
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Die Alpen.
183
len Meerarm vom Festlande getrennt. Auf dieser Insel liegt erstens
die Seestadt gl. N- — dann aber auf einer in Nw. weit vorsprin-
genden Landzunge Cadix, das phönicische Gades, bedeutende Han-
delsstadt, Freihafen, eine der stärksten Festungen der Welt, oft
mit Ruhm vertheidigt, daher die ,,sehr edle, getreue und helden-
müthige.^ Zwei Hafen, rings umher an den Küsten der Insel und
des Festlandes deckende Forts (Trocadero). Die Stadt regelmäßig,
nett und reinlich, wie aus dem Meere aufsteigend, die weißen Häu-
ser fast gleichmäßig gebaut, mit platten Dächern und viereckigen
innern Höfen und Cisternen, da Trinkwaffer fehlt. Unter den 70/000
Bewohnern viele Fremde.
Im Sw. das Cap. Trafalgar, in dessen Nähe 1805 der eng-
lische Admiral Nelson über die französische Flotte siegte und starb.
Noch merken wir einen seit 1704 zu England gehörigen Ort.
Am östlichen Ende der großen Meerenge hängt durch eine sandige
Niederung, den sogenannten neutralen Boden, mit dem Festlande
eine 1400' hochgethürmte, felsige Landzunge zusammen. Eine Stunde
läuft sie von N. nach's. ins Meer, eine halbe Stunde ist sie breit.
Im Norden und Osten kann man das Kalksteingebirge gar nicht
ersteigen, im W. ist an den Felsen die Stadt Gibraltar, 30,000
E., gelehnt oder fast hineingehauen, was wenigstens von den Fe-
stungswerken gilt. Sie ist, wie die Erfahrung der hitzigsten Bela-
gerungen gezeigt hat, uneinnehmbar und der Schlüssel zum
Mittelmeer.
Gieb zur Ucbung an: die sechs bevölkertsten Städte von Spa-
nien? Die Hauptfestungen? Die Universitäten? Die durch Dichter
und Schriftsteller berühmten Orte?
§. 75.
D t e Alpen.
Das europäische Hochgebirge, der Gebirgskern des
Erdtheiles, die Alpen (d. i. celtisch, die Weißen oder die
Hohen), liegt fast genau in der Mitte zwischen Aequator
und Nordpol und ziemlich unter gleicher Breite mit dem Kau-
kasus. Im W. berührt das Kettengebirge mit seinem Fuße
das Mittelmeer ungefähr da, wo der Küftenfluß Var mün-
det, und steht mit den Apenninen in Verbindung — im
spaltet sich das Gebirge in einen nach No. und in einen
nach So. laufenden Fuß. Der erstere, der nordöstliche, steht
an der Donau, an der Gränze des Donautieflandes; der
andere, der südöstliche, ruht am adriatischen Meere, am Bu-
sen von Fiume, und schließt sich an die Gebirge der dritten
südlichen Halbinsel an. Faßt man, um die Gestalt des Al-
pengebirges im Ganzen und Großen anzugeben, den süd-
-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Cadix Admiral_Nelson
Extrahierte Ortsnamen: Meerarm England Donau Donautieflandes Fiume
186
Drittes Buch.
Hochgebirge die Hauptbeschäftigung aus. Aber Stallfütte-
rung kennt man nur im Winter. Im Sommer weidet das
Vieh 12— 18 Wochen auf der Alp oder Alme, zieht im
festlichen Zuge aus und kommt eben so festlich zurück. Die
Construction der meisten höheren Alpenberge ist nämlich fol-
gende: Nach einem steilen Ansteigen kommt man auf die
untere Region, eine nur sanft sich erhebende Fläche. Hin-
ter ihr erhebt sich eine steile Bergwand, oft so steil, daß sie
ganz kahl ist, öfters bewaldet. Nach dieser beschwerlichen
Waldregion kommt man denn auf die vorher erwähnten
Alpen, die sich an die vierte und letzte Region, den eigent-
lichen Felsenkamm, anschließen. Auf diesen hoch liegenden,
hie und da von kleinen Hügeln unterbrochenen, Flächen kom-
men Bäume nicht mehr recht fort, aber dafür sind sie mit
würzigen Kräutern bedeckt, der trefflichen Weide der suchen-
den Rinder, deren Halsglocken melodisch durch die reine Luft
tönen. Die Hirten oder Sennen (in den östlichen Alpen
mehr Sennerinnen) wohnen in Hütten aus übereinander
gelegten Balken errichtet, das Dach mit großen Steinen gegen
die Gewalt des Windes beschwert. Zu diesen Hütten kehrt
das Vieh, dem reichen Besitzer im Thale gehörig, am Abend
heim und wird gemolken. Wie fett und wohlschmeckend, was
an Milch, Rahm und Käse gewonnen wird (Butterbereitung
nur in den östlichen Alpen)! Andere Alpenbewohner beschäf-
tigen sich mit der Jagd. Bären und Steinböcke sind große
Seltenheiten; meist macht man sich auf, „den flüchtigen Gems-
bock zu jagen" und das unter großen Gefahren. Noch auf
gar manche Weise versucht der arme Aelpler sich durchzuhel-
fen. Bald ist er Holz-, Horn- und Knochenschnitzer, bald
geschickt in allerlei Flechtwerk, bald durchzieht er mit seinen
Waaren das Tiefland. Aber immer zieht es ihn unwidersteh-
lich nach der Heimath. Zwar geht es ihm hier oft kümmer-
lich; zwar bedrohen ihn manche Gefahren: wie die oft schreck-
liche Verwüstungen anrichtenden Schneestürze oder Lawinen,
seltener eigentliche Bergstürze — aber doch fühlt sich das
Kind der Alpen nirgends anders recht glücklich, und man hat
die Erscheinung des Heimwehs nie ergreifender beobachtet, als
wenn z. B. ein Schweizer, fern von der Heimath, die Melodie
des unter seinen Sennen üblichen Kuhreigens gehört hat.
Aber auch die Bewohner der ringsum liegenden Länder
fühlen sich unwiderstehlich zu den Alpen hingezogcn, welche
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Westalpen.
187
einen unauslöschlichen Eindruck der Erhabenheit und Maje-
stät in der Seele des Beschauers zurücklassen. Die Alpen
sind jährlich das Ziel einer Unzahl von Reisen-
den. Schwer ist zu sagen, was am meisten ergreift, erhebt
und entzückt. Ob der Anblick einer gezackten, weißschimmern-
den Alpenkette aus der Ferne — ob das Glühen der Alpen am
Morgen und Abend — ob die Alpenflüsse und Alpenseen, mit
ihren bald schroffen und wilden, bald sanfteren Ufern, die
großartigen Wasserfälle der Alpenbäche — ob die frischgrü-
nen Alpen mit ihrem reichen, kurzgestielten Blumenflor, „wo
von der Genziane und Anemon' umblüht auf seidnem Ra-
senplane die Alpenrose glüht" — ob der Gegensatz des
Schrecklichen und Lieblichen, das sich hier oft in unmittel-
barer Nähe berührt — ob die reine, frische Bergluft — ob
die bald lieblichen, bald ausgedehnt erhabenen Aussichten.
Manche Ausländer freilich treibt nicht Andacht, sondern fade
Modelust in diesen Tempel der Natur, den sie nicht verste-
hen — sie sind es auch besonders, die durch ihren Luxus
und ihre Sünden hie und da die Natur der Alpenbewohner
in Habsucht und Ueppigkeit verkehrt haben.
Dies ein Bild der Alpen im Allgemeinen. Wir merken
uns nun zuvörderst die Namen, mit welchem man nach
altem Herkommen Einzelne Theile der Hau ptkette benannt
hat. Man kann in derselben zuvor drei Haupttheile, West-
alpen, Mittel- oder Centralalpen, und Ostalpen
unterscheiden. Die Namen der einzelnen Ketten sind öfters
nur bei den Geographen gebräuchlich. Wir merken uns zu-
gleich die wichtigsten fahrbaren Alpenstraßen: Wege, die
nur für den Fußgänger oder den sichern Tritt der Maulthiere
oder Saumrosse geeignet sind, nennt man Saumwege.
„Im Nebel sucht das Maulthier seinen Weg." — Doch
nun zu dem Einzelnen.
1. Die Westalpen vom Mittelmeer bis zum Montblanc, im
Ganzen mit nördlicher Richtung, mit steilem Abfall nack O.,
sanfter nach S.
n) Die Seealpen, schon bei den Alten maritiinae, vom Col
di Tenoa, wo der Apennin ansetzt, nordwestlich zum Monte
Viso, 12,000', zwischen Nizza, Piemont und Provence — meist
Mittel- und Voralpen.
d) Die cottischen A. (bei den Römern von einem Tributkönige
Cottius, einem Zeitgenossen August's, genannt) vom M. Viso in
einem nach W. ausgeschweiften Bogen üb'er den Mont Pelvoux,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Centralalpen.
189
zeit 40 Menschen aufgefunden und gerettet. (1849 kehrten 18—19,000
Reisende im Kloster ein, von denen zusammen nur 3500 Francs
eingenommen wurden). Von diesem Paffe, etwa 6 M. nach £>.,
liegt der Monte Rosa, den Einige sonst für höher erklärten als
den M. Blanc; doch ist es jetzt ausgemacht, daß er einige hun-
dert Fuß niedriger ist. Sein Gipfel besteht aus einigen Spitzen und
Hörnern, die sich kreisförmig, wie Blätter einer Rose, um einen Mittel-
punkt lagern. In der Mitte eine weite runde Vertiefung, ungefähr
wie bei manchen Mondbergen. Im O. endigen die penninischen A., der
höchste und wildeste Theil des Gebirges, bei dem Simplon, italien.
S e m p i o n e. Hier führt die Simplon-Straße über die Alpen,
ein Prachtbau Napoleons. Von dem wallisischen Ort Brieg an
bis zum piemontesischen Domo d'ossola ist sie 14 Stunden lang,
und erreicht eine Höhe von Mo: 6000'. Um dies zu erreichen, hat man
Gänge, Gallerien durch die Felsen sprengen müssen; die längste ist
die von G o n d o, fast 700 Schritt lang, durch den härtesten Gra-
nit" gehauen, in der wildesten Gegend des Passes, zwischen den präch-
tigsten Wasserstürzen. Auch an dieser Straße liegt ein Hospiz, und
man trifft Zufluchtsörter gegen Lawinen.
b) Vom Simplon bis zum Splügen, nach politischer Abthei-
lung meist auf eigentlichem Schweizer-Boden, die lepontischen
A. (von einem Gebirgsvolke der alten Welt), das Herz des ganzen
Alpenlandes. Ziemlich in ihrer Mitte liegt der St. Gotthardt,
einst wahrscheinlich einer der höchsten Alpenberge, dessen Gipfel durch
Naturrevolutionen in wilde Trümmer zersprengt ward — jetzt eine
Art Einsenkung, da fast ringsumher höhere Gipfel starren; aber
höchst merkwürdig als ein Gebirgsstock und Gebirgsknoten des Sy-
stems, von welchem nach allen Himmelsgegenden Alpenzüge (beson-
ders nördliche Vorketten der Central-Alpen) ausstrahlen und mäch-
tige Gewässer strömen. Ueber ihn aus dem Thale des T e ssi n in das
Thal der Reuß eine uralte Handelsstraße von Deutschland nach Ita-
lien — bei Deutschland mehr davon. Eine von der östreichischen
Regierung sehr tüchtig und kunstvoll gearbeitete Straße ist auch die
von Chiavenna über den Splügen, 9 M. östlich vom St. Gott-
hardt, in das Thal des Hinterrhein.
c) Die rhätischen A. (die Gegend bei den Alten Rhätien),
nach den Ländern auch Graubündner, und Tirol er-A., vom
Splügen in nordöstlicher Richtung bis zur Drei Herren spitze,
gegen 10,000', mit vielen gewaltigen Höhen, dem Septimer,
Juli er, Bernina u. s. w. Diese Kette zeigt schon Neigung zur
Verzweigung. Zwei Haupiketten umgeben das obere Innthal. Un-
ter den Pässen der befahrenste über den Brenner, aus dem Inn-
thal in das Etschthal.
Daß die Central-A. der eigentliche Kern des ganzen Systemes
seien, geht nicht bloß aus ihrer Höhe und Wildheit, sondern auch
aus ihren zahlreichen Vorketten hervor, welche sie umlagern. Be-
sonders ist dies im N. der Fall, und die Landschaften Schweiz und
Südbaiern sind ganz von solchen Parallelketten und Verzweigungen
angesüllt, die in einzelnen Punkten die Hauptkette an Höhe errei-
chen. Auf deutschem Grund und Boden soll von ihnen gehandelt
werden. Auch im S> laufen von den rhätischen Alpen zwei
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
190
Drittes Buch.
Vorketten aus, die Tridentiner-A. von der Drer'herren-Spitze
gegen Sw., die Orteles-A. von der Quelle der Etsch gegen
Sw., im S. der obern Adda und im W. der obern Etsch. Sie
sind genannt von dem Ortles, 12,000', ziemlich bei dem Anschluß-
punkte an die Hauptkette. Der Berg erhebt sich wie eine dreieckige
Pyramide in einer öden Gegend, das Ende der Welt genannt; doch
führt an seinen Gletschern eine prachtvolle Kunststraße aus Tirol
nach Bormio (Worms) in die Lombardei. Dieses Stilfser
Joch war im Bau noch schwieriger als die Simplon-Str. und ist
die höchste fahrbare Straße in Europa. In 52 Windungen steigt
sie aus Tirol auf die Höhe von 8600' und in 38 nach Italien herab.
Auch hier Gallerien und Zufluchtshäuser (Cantonieras): zur
Seite das majestätische Haupt des Ortles. — Nur die Central - A.
und ihre Vorketten sind im N. und S. durch zahlreiche Alpen-
seen ausgezeichnet.
3. Der Ostflügel der Alpen, der von der Dreiherrenspitze aus-
geht, zerspaltet sich, wie schon oben bemerkt, in einen nordöstli-
chen und südöstlichen Zweig: Der erstere, im Allgemeinen No-
rische A. genannt, ziemlich ganz auf deutschem Boden; darum für
jetzt nur über den südöstlichen etwas Genaueres , welcher die Schei-
dewand zwischen Deutschland und Italien bildet: 3
a) Die karnischen A. beginnen im S. der Dreiherrenspitze, be-
stehen aus mehreren Parallelkettzn und ziehen nach So. bis zu dem
nach allen Seiten scharf abgeschnittenen Terglou mit den östlich-
sten Gletschern der Alpen; 8 — 9000'. Diese Höhe erreicht die
Kette in mehreren Punkten.
b) Die Krainer oder julischcn A. (nach einer alt-römischen
Stadt Forum Julii), vom Terglou nach So., krümmen sich über
das adriatische Meer zum Busen von Fiume und werden je weiter
nach O. immer mehr Voralpen. Sie bestehen aus hellweißem Kalk,
der stark verwittert, sind voll von Höhlen, Versenkungen, Trichtern
und unterirdischen Kanälen, in denen die Gewässer sich wieder ver-
lieren und dann wieder hervorbrechen. Vorgelagert ist im S. nach
dem adriatischen Meere zu, zwischen den Golfen von Triest und
Fiume, der Karst, ein nach allen Richtungen zerspaltenes und
zeriffenes Kalkfelsenplateau, dem an Oede und Unfruchtbarkeit so leicht
Nichts gleichkommt. — Der ganze Zug, in welchem der Alpencha-
racter schon völlig verschwindet, erhebt sich nur selten zu einer Höhe
von 3—4000 Fuß.
Zähle zur Uebung die Theile der Hauptalpenkette mehrmal von
W., mehrmal von O. anfangend auf. Welche Berge haben wir
gehabt oder näher beschrieben? Welche Alpenstraßen?
tz. 76.
Die Alpen - Halbinsel Italien (Hesperien,
Wälschland) im Allgemeinen.
1. Der Alpenhalbmond hat die Ekgenthümlichkeit, nach
N. sich in Vorketten abzustufen und allmählig zu verflachen
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: W. O.
Extrahierte Ortsnamen: Bormio Worms Europa Italien No-
rische_A. Deutschland Italien Fiume Triest Fiume Italien Wälschland
194
Drittes Buch.
den April und fangen öfter im November wieder an: zuwei-
len gefriert das nördliche Adria-Meer.
Die Küste dieses Meeres verdient noch besondere Be-
trachtung, denn sie gehört unter die veränderlichsten, die es
giebt. Der Po mit allen seinen Zuflüssen, die Etsch, die
Küstenflüsse im N. derselben (Brenta aus den Tridentiner,
Piave und Tagliamento aus den Karnischena., Jsonzo
vom Terglou) führen eine Menge Felsenschutt und Gerölle
vom Gebirge herab, das sich in ihrer Mündungsgegend an-
häuft. Ihr Bett erhebt sich gegen die Ufergegenden immer
mehr: die Umgegend muß durch Dämme vor ihren Ueber-
schwemmungen geschützt werden. Dennoch hat die ganze Küste
eine sumpfige Delta-Bildung; der Po selbst mündet in 7
Armen, unter welchen der Po Grande und der Po della
Gnocca die befahrensten sind. Canäle setzen Etsch und
Brenta mit seinem Delta in Verbindung. Eigenthümlich
sind demselben und der ganzen Adria-Küste bis zur Jsonzo -
Mündung eine Menge größerer und kleinerer, tieferer oder
seichterer Strandlachen und Strandfeen, die man Lagunen
nennt. Kleinere Inseln tauchen wieder aus ihnen auf, und
durch langgezogene, schmale Landstreifen sind sie vom offenen
Meere geschieden (S. 34.). Aber immer mehr verwandelt
sich an jener Küste das Meer in festes Land. Die Stadt
Adria lag zur Römerzeit am Meere, jetzt 2 M. davon.
Aber selbst seit 1600 hat sich das Mündungsland des Po
bedeutend verändert und ist weiter nach O. vorgerückt. Man
berechnet, daß seitdem der Fluß jährlich im Durchschnitt 260
Fuß Landes angesetzt hat. Die Lagunen gehen natürlich
dabei immer mehr dem Seichtwerden und endlichen Austrock-
nen entgegen.
2. Die eigentliche Halbinsel ist fast lauter Gebirgsland;
auf etwa 6000 n>M. wenig über 100 n)M. Tiefland. Die
Gestaltung derselben — die Inseln werden besonders betrach-
tet — ist ganz durch den Gebirgszug des Apennin und sei-
ner Verästungen bedingt, den man in den nördlichen,
mittleren und südlichen zerlegen kann. Der nörd-
liche schließt sich an die Seealpen an — mit welchem Ber-
ge? — und krümmt sich dann als flacher Bogen in nackten
und rauhen Bergen, in welchen noch die Granitbildnng über-
wiegt, um den Meerbusen von Genua oder das ligu-
rische Meer herum etwa bis zu dem Passe von Pontre-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
20 S
Drittes Buch.
Zwischen Mincio und Adda das kleine Custozza, wo 1848 die
Oesterreicher über die Sardinier siegten, sodann Brescia, Fabrik-
stadt, römische Alterthümer. 35,000 E.
Dar Thal der Adda bis zum Comer-See, das Veltlin oder
Valtelin gehörte früher zur Schweiz und ist überhaupt ein
rechter Zankapfel gewesen. Ursach? Von Bormio, deutsch
Worms, führt das Stilfser Joch (S. 190.), von Chia-
venna die Splügen-Straße (S. 189.) über die Alpen. Das
Thal also Schlüssel zu Italien. Merkwürdig auch ungeheure Berg-
stürze, die hier öfter Statt haben; durch den bekanntesten von 1618
ging der Flecken Plürs völlig unter. — An dem Westzipfel des
Sees in reizender Lage Como. Von Como aus gehen durch ganz
Europa Leute mit Fern- und Wettergläsern hausiren. Geburtsort des
Naturforschers Volta. — An einem Zuflusse der A. Bergamo,
Messe, Bergamotten.. An der A. Lodi. Die Erstürmung der Brücke
1796 eine Hauptthat Napoleons. In Lodi und Umgegend wird der
Parmesankäse gewonnen und weithin ausgeführt. Cremona, im.
im Umfang, aber schwach bevölkert. Die Eremoneser Geigen.
Am Tessin liegt Pa via, die Hauptstadt der alten Lombarden-
könige. In der Nähe ein berühmtes Karthäuser-Kloster, la Cer-
tosa. Schlacht 1525 zwischen Franz von Frankreich und den
Spaniern; der erste gefangen.
Merke zur Uebung die 10 volkreichsten Städte des Königreichs —
zähle die Schlachtplätze aus — die durch Dichter, Maler und Künst-
ler berühmten Orte.
3. Das Herzogthum Modena,
109 m>M., über */2 Mill. E., ein fruchtbares, gutes Land.
Ein österreichischer Erzherzog heirathete die Erbtochter des letz-
ten Herzogs aus dem alten Hause Este (S. 206.); so regiert
eine Seitenlinie (Secundogenitur) des Hauses Oesterreich.
Herzog Franz V. Politische Gränzen, Flüsse, Berge nach
der Karte.
Die schöne und reinliche Hauptst. Modena (Mutina) hat an
30,000 E. Reggio ist der Geburtsort des Ari ost; im Sw. in den
Apennin hinein das zerfallene Schloß Canossa. Heinrichs Iv.
Buße. Im No. Correggio, Vaterstadt des darnach benannten
Malers. — Jenseit der Apenninen liegt das Gebirgsländchen Gar-
fagnana, und am Meere die beiden Herzogthümer Massa und
Carrara. Prächtige Gegenden; der berühmte Marmor S. 196.
4. Das Herzogthum Parma
mit den vereinigten Herzogthümern Piacenza und Gua-
stalla, eine schöne, productenreiche Besitzung, wurde nach
Napoleons Sturze seiner Gemahlin, der österreichischen. Erz-
herzogin Marie Louise übergeben und siel nach deren Tode
an
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]
Extrahierte Personennamen: Como Napoleons Franz_von_Frankreich Franz Franz_V. Franz_V. Heinrichs Heinrichs Correggio Napoleons Marie_Louise